DAS HAUS
Hier, in einem Anfang des 20. Jahrhunderts erbauten Haus in der Via Antonio Bosio, war Luigi Pirandellos letzte Wohnung, ganz in der Nähe der Via Nomentana.
Die Wohnung besteht aus einem grossen Wohnzimmer, einem kleinen Schlafzimmer und einer grossen Terrasse.
Die Einrichtung ist originalgetreu: Einige Möbelstücke (der Schreibtisch, zwei Bücherregale, zwei Savonarola-Sessel) sind aus dem Jahr 1910 und stammen aus anderen, vorherigen Wohnungen des Schriftstellers. Andere Stücke (das grosse Sofa, die Sessel, ein zweiter Schreibtisch und die Möbel des Schlafzimmers) sind aus späterer Zeit oder wurden 1933 neu angeschafft. In diesem Jahr kam Pirandello nämlich – nach seinen Aufenthalten in Berlin und Paris – nach Italien zurück und bezog diese Wohnung.
Zudem befinden sich hier noch viele wichtige Gegenstände, wie zum Beispiel eine kleine Schreibmaschine. An den Wänden hängen vier Bilder seines Sohnes Fausto (Crocefissione, Bagnanti, Donna con Bambino, Ritratto di Lietta) und drei Bilder, die Luigi Pirandello selbst gemalt hat.
Im grossen Wohnzimmer ist Pirandellos Bibliothek erhalten. Dabei handelt es sich um ca. 2.000 Bände: Bücher mit Randglossen, Anmerkungen und Lesespuren; Wörterbücher, Enzyklopädien, Erstausgaben, Übersetzungen von Pirandellos Werken sowie von zeitgenössischen Schriftstellern gewidmete Bücher.
Nach dem sonnigen und geräumigen Wohnzimmer kann man sich das kleine Schlafzimmer mit Balkon anschauen. Pirandellos Anzüge, seine Hüte und die Uniform, die er als Reale Accademico d’Italia trug, hängen dort noch im Schrank.
In diesem Zimmer starb Pirandello am 10. Dezember 1936.
ISTITUTO DI STUDI PIRANDELLIANI E SUL TEATRO CONTEMPORANEO
In den Räumen, in denen Luigi Pirandello von 1933 bis 1936 wohnte, befindet sich heute das 1961 gegründete Istituto di Studi Pirandelliani e sul Teatro Contemporaneo.
Das Istituto fördert Studien und Forschungsprojekte über Leben und Werk des Autors sowie über das Theater der Gegenwart.
Dem Istituto obliegt die Erhaltung der Wohnung und insbesondere auch die Katalogisierung und Pflege der Bibliothek und der Archive: Werkmanuskripte von Gedichten, Romanen und Stücken (Enrico IV; U’ Ciclopu; A’ Birritta cu’ i ciancianeddi; Uno, nessuno e centomila); Entwürfe; Fragmente; Aufzeichnungen; Pirandellos Briefwechsel mit namhaften Partnern und Institutionen; eine reichhaltige Sammlung persönlicher Fotos (Bilder von Landschaften, Schauspielern und aus dem Theater); persönliche Unterlagen; Plakate usw.
Außerdem besitzt das Istituto di Studi Pirandelliani e sul Teatro Contemporaneo eine Fachbibliothek über Luigi Pirandello und das Theater der Gegenwart http://opac.uniroma1.it.
In dieser öffentlich zugänglichen Präsenzbibliothek mit ca. 1.000 Bänden wurde die umfangreiche Sekundärliteratur zu Pirandellos Leben und Werk zusammengetragen. Neuerscheinungen werden regelmässig angekauft.
Darüber hinaus wird im Istituto auch das wichtige Archiv des Schriftstellers Ugo Betti aufbewahrt, mit Werkmanuskripten von Gedichten, Novellen und Stücken (La padrona; La casa sull’acqua; Frana allo Scalo Nord); Aufzeichnungen; dem Briefwechsel usw.
Autorisierte Benutzer dürfen die Dokumente der Archive und die Bände der Biblioteca Luigi Pirandello einsehen.
Ein weiterer zentraler Bestandteil der Arbeit des Istitutos ist die Veröffentlichung der 1986 gegründeten Zeitschrift Ariel. Quadrimestrale di drammaturgia dell’Istituto di Studi Pirandelliani e sul Teatro Contemporaneo, Rom, Bulzoni Editore.
Eintritt frei / Führungen für Gruppen, Schüler und Studenten nur nach Voranmeldung.
Öffnungszeiten:
Montag-Donnerstag: 9.00-15.30
Freitag: 11.00-19.00